Jetzt thront er über uns!

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Der Kran ist da und auch weithin sichtbar. Mächtig überragt er das Gebäude. Und sogleich haben sich die Lehrer des Dossenberger-Gymnasiums Gedanken gemacht, wie er in den Unterricht integriert werden kann. Angeregt wurden sie durch ein Reglement der Berufsverbände Kranführer und der Baupolizei der Stadt Zürich, das am 1.Oktober 1943 in Kraft trat. Das Reglement sah Ausbildungskurse für Kranführer vor, die u.a. folgende Inhalte hatten:

  • Die verschiedenen Krantypen und ihre Haupteigenschaften.
  • Der Kranunterbau und das Geleise.
  • Die auf den Kran einwirkenden Kräfte, Elastizität, Tragkraft und Standsicherheit.
  • Die maschinellen und elektrischen Einrichtung des Krans und die Sicherheitsvorrichtungen.
  • Hanfseile, Drahtseile und Ketten, Gewichtsbestimmung und Befestigung des Fördergutes.
  • Die Elektrik des Krans.
  • Gewichtsermittlung der Aufzugslasten, Gewichte von Kasten und Kübeln.

Wie den Kursthemen zu entnehmen ist, handelt es sich dabei um überwiegend physikalische Inhalte. Die Schulleitung und die Physiklehrer des Dossenberger-Gymnasiums denken nun darüber nach, den Physikunterricht ab sofort nach draußen zu verlagern und die Physik mit der Methode „learning by doing“ zu unterrichten. Die Schüler der Jahrgangsstufen 8 mit 10 könnten deswegen zeitnah mit entsprechender Arbeitskleidung (Sicherheitsschuhe, warme und baustellentaugliche Oberbekleidung, Schutzhelm, Stirnlampe, Arbeitshandschuhe) ausgestattet werden.

Mit dieser neuen handlungsorientierten Unterrichtsform erweist sich das Dossenberger-Gymnasium zugleich als innovativer Vorreiter bei der Umsetzung des neuen LehrplanPlus. Dieser fordert eine kompetenzorientierte Umsetzung der Unterrichtsinhalte. Mit der sehr handlungsorientierten Umsetzung der physikalischen Inhalte erlernen die Schüler das Bedienen und Führen von Turmdrehkranen mit und ohne Fernbedienung, das Bedienen von Oben- und Untendreher und sie erlernen allgemeine Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten und helfen bei Baustellenarbeiten.

Insbesondere durch den letzten Punkt zeigt sich der Sachaufwandsträger sehr erfreut von dieser Idee, so können die Baukosten auf diese Weise erheblich gesenkt und die Bauzeit deutlich verringert werden.

(P. Lang)